Da das Wetter zum anberaumten Zeitpunkt des Königszugs durch Ebersbach einen Strich durch die Rechnung machte und im wahrsten Sinne des Wortes regelrecht ins Wasser fiel, mussten die Organisatoren schnell umdisponieren. Schützenmeisterin Roswitha Daufratshofer von Eintracht Ebersbach bat bei ihren Begrüßungsworten, der Stimmung keinen Abbruch zu geben. Diesem Aufruf folgten die Besucher im Festzelt. Der Schirmherr und Bürgermeister Lars Leveringhaus freute sich über die sehr gute Zusammenarbeit und vor allem über das zahlreiche Erscheinen. Die Schützen tragen mit ihrer Kultur und ihrem Brauchtum wesentlich dazu bei, unsere Heimat lebens-/liebenswerter zu machen. Gauschützenmeister Richard Sirch war angetan über das Engagement der Ebersbacher, die mit neuen Ideen und Gedanken das Gauschießen im Sportschützengau Kaufbeuren-Marktoberdorf bereichert haben.
110 Jugend- und Schützenkönige zogen mit ihren wertvollen Königsketten , voran die noch amtierende Gau-Schützenkönigin Melanie Vogg vom Schützenverein d'Obermindeltaler Willofs und der Gau-Jugendkönig Andreas Huber von den Andreas Hofer Holzstetten durchs Festzelt und präsentierten sich den Besuchern. Ihre Amtszeiten gingen an diesem Tag zu Ende. Zweimal fiel als bestes Blattl, ein 1,0 Teiler, das war noch zu wenig und es musste der neue Gau-Schützenkönig zusätzlich ein riesengroßes "Massel" haben, denn er hatte eine Verfolgerin. Es war der zweitbeste Schuss notwendig, um den neuen Gau-Schützenkönig zu ermitteln. Fast eine Tragik war es für Karoline Vanek, denn im vorigen Jahr traf sie die gleiche Misere, sie wurde damals ebenfalls mit einem 1,0 Teiler Gau-Vizekönigin. Heuer trennte sie eine Differenz von einem 0,7 Teiler zur Gau-Schützenkönigin beim notwendigen Deckblatt. Aber Karoline Vanek von den Andreas Hofer Olympiaschützen Kaufbeuren, ein fester Bestandteil im Schützenwesen des Gaus, trug es mit Fassung.
Umrahmt von den Schützenkönigen des Sportschützengaus Kaufbeuren-Marktoberdorf lüftete erster Gauschützenmeister Richard Sirch das gehütete Geheimnis. Der glückliche Gewinner und neue Gau-Schützenkönig wurde letztendlich Manfred Nothelfer von Edelweiß Thalhofen mit einem 1,0 Teiler mit dem entscheidenden "Deckschuss", einem 19,9 Teiler. Er wurde somit zum Gau-Schützenkönig proklamiert und feierlich die Königskette überreicht.
Klarer war es bei der Ermittlung der Gau-Jugendkönigin Magdalena Gnahm von den Schloßbergler Bertoldshofen. Sie erhielt die Königswürde mit einem 4,4 Teiler verliehen und ausgerechnet dies" am Freitag, den 13." hat die neue Gau-Jugendkönig dieses erfolgreiche Blattl geschossen. Als Gau-Vize-Jugendkönigin wurde Jennifer Ried vom Schützenverein Harmonie Unterthingau mit einem 6,0 Teiler ausgerufen. Die stattlichen Preise, je ein Luftgewehr, erhielten die neuen Würdenträger bei der Preisverteilung überreicht. Schirmherr und Bürgermeister Lars Leveringhaus sowie Gauschützenmeister Richard Sirch ließen es sich nehmen, die wertvollen Preise der Marktgemeinde Obergünzburg und des Schützenbezirks Kaufbeuren-Marktoberdorf persönlich zu überreichen. Für weitere 320 Festpreise hatten die Schützen freie Auswahl.
Dass das Schießen auch für die ältere Generation ein Sportart ist, bewiesen Maria Wendland von Bayer. Hiasl Osterzell mit 79 und Anton Dolch von der FSG Marktoberdorf mit 93 Jahren. Beide erhielten die Ältestenpreise vom Veranstalter, Eintracht Ebersbach, überreicht. Die Stimmung war riesig, als die Majestäten von ihren Vereinen mit einer Krone gekrönt wurden, mit viel Fantasie von der Bühne geholt und durch das Festzelt mit einem improvisierten Thron getragen bzw. mit einem Bollerwagen durchs Festzelt kutschiert wurden .
Nicht nur die Gau-Könige standen im Blickpunkt sondern es wurden auch die Schützenkönige und Jugendkönige aus den Schützenvereinen des Sportschützengaus Kaufbeuren-Marktoberdorf unterhaltsam mit Anekdoten vom ersten Gau-Schützenmeister Richard Sirch vorgestellt und gekürt.
Wie schon Sirch zu Beginn der Veranstaltung die Ideen der Ebersbacher angesprochen hatte, wurde unter anderem eine Fotoecke installiert, wo die Eindrücke, unsere Heimat mit Birken und einem alten Fensterstock dargestellt wurde und für eine entsprechende Kulisse sorgte. Dieser Teil des Festzelts war bis tief in die Nacht belagert und von den Fotografen entsprechend genutzt und so manches urige Bild kam dabei zustande.